American Football und Wien sind sicherlich 2 Dinge, die man nicht unbedingt auf den ersten Blick miteinander verbinden würde. Allerdings veranstaltet das Marriot Hotel Wien seit 16 Jahren die größte Superbowlparty Europas. Und dieses Mal waren wir mit dabei.
Freitag Mittag ging es zum Hamburger Flughafen und von dort direkt nach Wien. Im Hotel angekommen hieß es nur Koffer abstellen, kurz ausruhen und dann gleich wieder los zum Abendessen. Wir hatten uns beim Gasometer, einer örtlichen Sehenswürdigkeit, einen netten Chinesen ausgesucht. Danach gab es zum Ausklang des Abends noch eine Weinschorle in einer Cocktailbar.
Samstag stand Sightseeing auf dem Programm. Der Stephansdom war unsere erste Haltestelle. Kirchen sind zwar immer schön anzuschauen und regen zum Nachdenken an, aber vom Inhalt her konnte ich noch nie viel mit der Kirche anfangen. Bevor es in die nächste Sehenswürdigkeit ging, wurde erstmal ein Shoppingzwischenstopp im H&M sowie Lush eingelegt.
Danach stiegen wir die Stufen in die Kaisergruft hinab. In der Gruft wird seit dem Jahr 1633 beigesetzt und 146 Adelige, davon 12 Kaiser sowie 19 Kaiserinnen und Königinnen, haben dort ihre letzte Ruhestätte gefunden. Der prachtvolle Doppelsarg für Maria Theresia und ihren Gemahl, Kaiser Franz I. Stephan von Lothringen bildeten das Highlight unserer Besichtigungstour.
Natürlich bietet die Wiener Fußgängerzone auch einen Starbucks und das Sacher-Haus. Nachdem wir uns im Starbucks mit viel zu teurem Kaffee betrunken hatten, ging es einmal quer über die Strasse ins Sacherhaus. Die Sacher Torte ist seit je her ein Wahrzeichen Wiens und so wechselten gleiche mehrere Sachertorten im Miniformat den Besitzer.
Mittlerweile stieß Holger zu unserer Gruppe hinzu, da er erst am Samstag anreiste und gemeinschaftlich ging es dann weiter zur Spanischen Hofreitschule. Die Spanische Hofreitschule in Wien ist die einzige Institution der Welt, an der die klassische Reitkunst der Hohen Schule von der Renaissance bis heute bewahrt und unverändert gepflegt wird. Aufgrund des viel zu hohen Eintrittspreises zogen wir einen Besuch des Sissi Museum vor.
Im Mittelpunkt der Schau steht Elisabeths Privatleben, ihre Auflehnung gegen das Hofzeremoniell, ihre Flucht in Schönheitskult, Schlankheitswahn, sportliche Höchstleistungen und schwärmerische Poesie. Von der unbeschwerten Jungmädchenzeit in Bayern über die überraschende Verlobung mit dem österreichischen Kaiser bis hin zur Ermordung im Jahr 1898 in Genf zeichnet das Museum das rastlose Leben der legendären Kaiserin nach. Zusätzlich bekamen wir einen guten Einblick vom kaiserlichen Alltag in den Kaiserappartements und in der Silberkammer.
Mit der neuen Erkenntnis, dass Sissi einem Attentat zum Opfer fiel, ging es dann zurück zum Hotel, da wir abends noch bei Freunden zum Essen eingeladen waren. Nach einer 2-stündigen Bahnfahrttortur kamen wir völlig durchgefroren in Korneuburg an. Zu Essen gabs reichlich, wie immer in Österreich, gepaart mit netten Gesprächen und Unterhaltungen.
Am Sonntag ging das Kulturprogramm weiter mit dem Besuch des Kunsthistorischen Museums in Wiens Mitte. In der Kunstkammer befinden sich Raritäten aus den einstigen Kunst- und Wunderkammern der Habsburger und die Antiken- und Ägyptisch-orientalischen Sammlung faszinierte uns mit Schätzen rätselhafter Kulturen vergangener Zeiten.
Nach einer kurzen Pause im Museumscafe und Schnittchen für 2,60 Euro trennten sich unsere Wege. Während die anderen sich die Bilder in der Kunstgalerie anschauten, führte mein Weg zurück zum Hotel bzw. zum Gasometer. Nachdem mich schon das ganze Wochenende Gedanken über meine Zukunft in unserer Gruppe quälten, war ich froh, beim Kinofilm "Operation Walküre" mal für 2 Stunden der geschichtlichen Erzählung zu folgen und abzuschalten.
Am Sonntag Abend stand dann unser eigentliches Event auf dem Plan - Europas größte Superbowl Party. Gegen 22 Uhr kamen wir im Marriot Hotel an und gleich musste ich feststellen, dass es mehr als 200 - 300 Leute sind. Insgesamt war der Event ausverkauft und es glänzten rund 2400 football-begeisterte Fans mit ihrer Anwesenheit.
Nach rund 6 Stunden stimmungsgeladener Atmosphäre mit viel Essen ( Burger, Pizza, Chips und Kuchen ) sowie Bier ging ein sehr spannendes SuperBowl-Finale zu Ende. Gegen 4 Uhr gewannen die Pittsburgh Steeler mit sehr viel Glück gegen den Aussenseiter und Publikumsfavorit Arizona Cardinals mit 27:23.
Gefolgt von einer sehr kurzen Nacht ging es am Montag Nachmittag wieder zurück in die Heimat. Und eines ist gewiss - die nächste Superbowlparty wird kommen und wir sind wieder mit dabei.
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