Aufgrund der großen Vielfalt haben Rita und ich uns schon im Vorfeld für einige Museen entschieden, da die Veranstaltungszeiten von 18.00 - 2.00 Uhr doch begrenzt sind. Unsere Auswahl fiel auf das Zollmuseum, den Prototyp, das Haus der Photographie und das Internationale Maritime Museum.
So begann unsere Museumstour um 18.30 Uhr mit der Bahnfahrt zum Internationalen Maritimen Museum, welches das erste Mal an der Langen Nacht der Museen teilnahm. Mit 9 Ausstellungsdecks im historischen Kaiserspeicher B lockte das Museum zig tausende Besucher in seine Gewölbe. Dazu wurde ein Wikingerdorf mit verschiedenen Attraktionen, wie ein Waffenschmied und Gerberzelte geboten, die Jung und Alt begeisterten.
Rita und ich entschlossen uns aufgrund des großen Ausstellungsangebotes im Maritimem Museums zuerst eine 30-minütige Führung zum Thema "Auf den Spuren der Wikinger" mitzumachen. Hierbei wurden die ersten 3 Stockwerke und einige Ausstellungsstücke näher erklärt, wie vers. Wikingerschiffe und die Entdeckung Grönlands und Amerika durch die Wikinger.
Nach der sehr guten und informativen Führung schauten wir uns noch die Schatzkammer und vers. Schiffsmodelle an. Dazu wurde an mehreren Ständen die Wikingerkunst im nähen und töpfern dargestellt. Dazu wurde noch ein kurzer Stopp im Museumsshop eingelegt und die ersten Mitbringsel gekauft.
Aufgrund unseres immer größer werdenden Hungers gingen wir zu den nahegelegenen Deichtorhallen, um etwas Kulinarisches zu ergattern. Gleichzeitig lag hier der nächste Punkt auf unser Tour - das Haus der Photografien. Vor bzw. zwischen den Deichtorhallen wurde wie jedes Jahr Live-Musik vers. Bands geboten. Diese Mal waren unter anderem die Bands Lisa Bonita und das DJ Team Vinylfux & Polyphonic am Start gepaart mit der Bollywood-Tanzgruppe Nrityabharati.
Das Essensangebot war übersichtlich gestaltet, so dass wir den Bratwurststand links liegen ließen und lieber zu Flammkuchen und Couscous griffen. Gut gestärkt ging es dann ins Haus der Photografien zur Ausstellung von Wolfgang Zuborn " China! Which China". Hier wurden viele Fotos aus Chinas Metropolen ausgestellt, die das tägliche Leben und auch teilweise die dunklen Seiten der aufstrebenden Wirtschaftsmacht zeigen.
Als nächstes Objekt unseres Interesses lag das Deutsche Zollmuseum auf unserem Weg durch die Nacht. Seit 1992 gibt es dieses Museum in Hamburg - inmitten der historischen Speicherstadt, am Rande des Freihafens. Ausgestellt wird hier die Zollgeschichte des Altertums bis in die Gegenwart mit Uniformen, Schmuggelverstecke, Urkunden und sogar ein ausgedienter Zollkreuzer ist zu bestaunen.
Verteilt auf 2 Etagen reist man so durch die Zollgeschichte der DDR und BRD und erfährt vieles über die Kontrollen der Zollbehörden in der DDR. Am besten hat mit die Ausstellung vers. Schmugglerverstecke gefallen. Hier wurden z.B. Drogen in Golfbällen, toten Tieren und Autoreifen versteckt.
Der zweitgrößte Teil der Ausstellung im Erdgeschoss war die Darstellung von Plagiaten in der Produktpiraterie. Hier wurden bekannte Plagiate von Turnschuhen und Handyzubehör ausgestellt, gepaart mit Kopien von SlimFast Produkten und Videospielen.
Im ersten Stock wurden wir über die Geschichte des Zolles informiert, angefangen von Alten Reich über Römische Provinzen bis hin zum Nationalsozialismus. Besonders erstaunt war ich über den "5 Billionen" Geldschein aus der Zeit zwischen 1922 und 1923.
Im Außenbereich des Zollmuseums lag ein Schiff der Küstenwache, die auch für den Zoll tätig ist und im Bereich bis zu 50 km vor der deutschen Küste ihren Dienst verrichtet. Das etwa 15 Meter lange Schiff konnte von innen und außen besichtigt werden. So erhielten wir Einblicke in die Mannschaftsbereiche, den Maschinenraum und konnten das Führerhaus des Schiffes besichtigen. Dazu erhielten wir Insiderinformationen durch einen Zollbeamten, der jahrelang zur See gefahren ist.
Zu später Stunde machten wir uns dann zum nächsten Museum auf - genannt PROTOTYP. Dieses ist ein Automobilmuseum, welches seit einem Jahr im Ambiente einer denkmalgeschützten Fabrik in der Hafencity das Thema Automobil auf eine neue Weise darstellt. Gezeigt werden hier Renn- und Sportfahrzeuge mit dem Schwerpunkt Prototypen, gebaut von Fahrern und Konstrukteuren, deren Beitrag zur Wiederbelebung des Rennsports der frühen Nachkriegsjahre gewürdigt wird.
Das Highlight diese Museums waren für mich die vers. Renn- und Sportwagen. Es waren alte Porsche- und VW Modelle zu bestaunen gepaart mit einem Formel 1 Rennwagen. Abgerundet wurde die Ausstellung mit einem VW Käfer der US Armee aus der Nachkriegszeit.
Die Molekular-Küche im anliegenden Cafe fand ich etwas enttäuschend und daher griffen wir lieber zu einem Stück Torte. Man gönnt sich nachts um 1 Uhr ja sonst nichts. Gestärkt machten wir uns dann auf dem Heimweg.
Die 9te Lange Nacht der Museen zeigte uns einmal mehr, wie lebhaft die Museumslandschaft Hamburgs ist. Hamburgs Museen präsentierten sich erneut von ihrer schönsten Seite: bunt, freundlich, erfindungsreich und glanzvoll. So macht Kultur Spaß.
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