Heute Nacht war es mal wieder soweit - die Oscars wurden vergeben. Die Show zur 82. Verleihung der Oscars im Kodak Theater in Hollywood moderierten die Schauspieler Alec Baldwin und Steve Martin. Sie brachten gleich zu Beginn das vor vielen Superstars strotzende Publikum mit geistreichen Witzen zum Lachen. Besonders Meryl Streep bekam ihr Fett weg; sie ist die Schauspielerin mit den meisten Nominierungen - "in meinen Augen: die meisten Niederlagen", scherzte Martin.
Gleich der erste OSCAR ging an Christoph Waltz. Der 53-Jährige erhielt die Auszeichnung in der Nacht zum Montag für seine Rolle als charmant- zynischer SS-Offizier in Quentin Tarantinos Nazi-Satire "Inglourious Basterds". Waltz hat mit dieser Rolle den internationalen Durchbruch geschafft: Im Mai 2009 gewann er die Goldene Palme in Cannes, im Januar dieses Jahres dann den Golden Globe. Trotz der Freude für Herrn Waltz kann ich den Hype um den Film nicht verstehen - ich finde ich unterdurchschnittlich.
Für eine Sensation sorgte Kathryn Bigelow: Als erste Frau hat die US-Regisseurin mit ihrem Irak- Kriegsdrama "The Hurt Locker" den Regie-Oscar gewonnen. Die kleine Independent-Produktion wurde zudem als bester Film ausgezeichnet und stach somit in beiden Königskategorien den Hollywood-Blockbuster "Avatar" von James Cameron aus. Insgesamt gewann "The Hurt Locker" ("Tödliches Kommando") sechs Oscars, "Avatar" kam auf drei Trophäen - beide waren neunmal nominiert. Die deutschen Hoffnungen auf Oscar-Ehren wurden enttäuscht: Der in zwei Kategorien nominierte deutsche Film "Das weiße Band" von Regisseur Michael Haneke ging leer aus.
Das Rennen zwischen "The Hurt Locker" und "Avatar" war das zwischen David und Goliath: "Avatar" kostete 500 Millionen Dollar und spielte 2,5 Milliarden Dollar ein - er ist der erfolgreichste Film der Geschichte; "The Hurt Locker" kostete hingegen gerade einmal 15 Millionen Dollar und war an den Kinokassen kein großer Erfolg, doch landete er bei den Kritikern einen Volltreffer - und schrieb Geschichte. Erst dreimal zuvor war eine Frau für die beste Regie nominiert: Sofia Coppola mit "Lost in Translation" (2003), Jane Campion mit "Das Piano" (1993) und Lina Wertmüller mit "Sieben Schönheiten" (1975). Bigelow gewann als erste Frau und stach damit ihren Ex-Mann Cameron aus. Der hatte 1998 mit "Titanic" elf Oscars gewonnen, diesmal blieb es bei drei Statuen für Kameraführung, Ausstattung und Spezialeffekte.
Und das BESTE in meinen Augen - STAR TREK hat fürs beste Make Up den OSCAR gewonnen **freu**.
Hier noch die Übersicht über alle verteilten Trophäen:
Bester Film: | "The Hurt Locker", Produktion Kathryn Bigelow, Mark Boal, Nicolas Chartier, Greg Shapiro |
Hauptdarstellerin: | Sandra Bullock, "The Blind Side" |
Hauptdarsteller: | Jeff Bridges, "Crazy Heart" |
Nebendarstellerin: | Mo'Nique, "Precious" |
Nebendarsteller: | Christoph Waltz, "Inglourious Basterds" |
Regie: | Kathryn Bigelow, "The Hurt Locker" |
Nicht-englischsprachiger Film: | "El Secreto de Sus Ojos", Argentinien |
Adaptiertes Drehbuch: | Geoffrey Fletcher, "Precious" nach dem Roman "Push" von Sapphire |
Original-Drehbuch: | Mark Boal, "The Hurt Locker" |
Kamera: | Mauro Fiore, "Avatar" |
Schnitt: | Bob Murawski und Chris Innis, "The Hurt Locker" |
Ausstattung: | Rick Carter, Robert Stromberg und Kim Sinclair, "Avatar" |
Kostümdesign: | Sandy Powell, "The Young Victoria" |
Ton: | Paul N.J. Ottosson und Ray Beckett, "The Hurt Locker" |
Ton-Schnitt: | Paul N.J. Ottosson, "The Hurt Locker" |
Maske: | Barney Burman, Mindy Hall und Joel Harlow, "Star Trek" |
Spezial-Effekte: | Joe Letteri, Stephen Rosenbaum and Andrew R. Jones, "Avatar" |
Original-Filmmusik: | Michael Giacchino, "Up" |
Original-Song: | Ryan Bringham und T Bone Burnett, "The Weary Kind" aus "Crazy Heart" |
Kurzfilm: | Joachim Back und Tivi Magnusson, "The New Tenants" |
Animationsfilm: | Pete Docter, "Up" |
Animations-Kurzfilm: | Nicolas Schmerkin, "Logorama" |
Dokumentarfilm: | Louis Psihoyos und Fisher Stevens, "The Cove" |
Kurz-Dokumentarfilm: | Roger Ross Williams und Elinor Burkett, "Music by Prudence" |
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