Sonntag, 20. April 2014

Spiderman 2 - Rise of Electro

Bei besten Aprilwetter war es mal wieder Zeit für einen Kinobesuch. Natürlich war es mal wiede ein MARVEL-Film - Spiderman 2 - Rise of Electro.

Inhalt: 
Für einen Moment hat er alle Aufmerksamkeit: Max Dillon alias Electro (Jamie Foxx) blickt sich um am Times Square, und sieht auf allen Videowänden sein Bild. Dann taucht Spider-Man auf, die Kameras wenden ihre Neugier – die Welt gehört wieder ganz dem Helden. 

Electro ist zunächst eine tragische Figur in „The Amazing Spider-Man 2“: Vor dem Unfall, der ihn zum übernatürlichen Herren über elektrische Kräfte macht, ist Max ein kleiner, eifriger Angestellter des Oscorp-Konzerns, der darunter leidet, dass ihn niemand wahrnimmt. Electro ist Opfer der Gesellschaft und skrupelloser Finsterlinge – umso befremdlicher, dass der Film ihn dann später doch zum reinen, blaublitzenden Monster macht. Ausgerechnet der Held lässt Max’ schlimmsten Albtraum in Erfüllung gehen, die völlige Unsichtbarkeit: Electro explodiert rückstandsfrei; kein Fitzelchen bleibt, kein Wort des Mitleids.

(c) Sony Pictures Germany

Aufmerksamkeit ist eins der teuersten Güter geworden in unserer Kultur. Jede Vorab-Markenbekanntheit wird entsprechend ausgenutzt: Die Fortsetzung des übereilten „Spider-Man“-Neustarts ist nur Auftakt für mehr. Sony will einen Lizenz-Seitenarm des Marvel-Universums nun auch nach dem Vorbild von Disneys Avengers-Galaxie ausschlachten, hat schon bis 2018 weitere „Spider-Man“-Fortsetzungen und Ableger („The Sinister Six“, „Venom“) geplant. Und im Grunde ist „The Amazing Spider-Man 2“ ein Film über die Last, eine Marke zu sein: Peter Parker hadert damit, als Spider-Man den Hoffnungsträger für eine ganze Stadt geben zu müssen, auch wenn ihn privat Beziehungsprobleme oder schnöder Schnupfen plagen. 

Meine Bewertung: 
Zunächst erzählt der Film mit viel Witz, Charme, Verve und mit Enthusiasmus für die Superkräfte – das 3D ist immerhin in ein paar Szenen für mehr gut als nur für den Ticketpreis-Aufschlag. Regisseur Marc Webb beweist viel sein Gespür fürs Zwischenmenschliche. Und mit Andrew Garfield und Emma Stone hat er Darsteller, die ihre Figuren sympathisch und glaubhaft zum Leben erwecken. Aber zunehmend wird der Film überfrachtet und am Ende blieb ich mit einem sehr gemischten Gefühl im Kinosessel sitzen ( wartend auf die typische MARVEL Szene im Abspann ).

Wie schon Sam Raimis Interpretation erliegt auch dieser Spider-Man dem Hang zu überdeutlichen Botschaften: Gwen Stacy hält eine Carpe-Diem-Rede, was denn für mich zum größten WTF-Moment des Films führt. Die dramatischen Diskussionen häufen sich zwischen Peter und Gwen, seiner Ziehmutter und Tante (Sally Field), seinem einst besten Freund Harry (Dane DeHaan), nun Oscorp-Erbe und auch mit Super-Serum vergiftet. Der Ernst, die Vorbereitungen für die nächste Fortsetzung lassen diesen Film nach zweieinhalb Stunden schwer schnaufen. Und erst zum Schluss muss ein kleiner Bub im Kinderkostüm dran erinnern, dass Superhelden mal nicht Franchise-Unternehmer waren, sondern Sinnbild für einen naiven Glauben ans Gute.

Fazit:
Ein Film der mit entspanntem Erzählrhythmus und dem Verzicht auf Gigantomanie einen Spiderman zeigt, der leider nicht sein ganzen Potential entfalten kann. Ich hätte mir eine mehr düstere Spiderman Welt gewünscht. Und den Einsatz von Rhino hätte man sich wirklich sparen können. 7 von 10 Punkte.

Bild (c) Sony Pictures Germany