Mittwoch, 21. März 2012

Umzüge

Vor kurzem bin ich ja umgezogen und gestern stand dann der zweite Umzug innerhalb von 14 Tagen auf dem Programm. Zum Glück musste Thomas nur innerhalb einer Stadt umziehen, aber mit einer ganzen Menge an Büchern, Zeitschriften und so weiter.

Nun ist alles geschafft und in der neuen Wohnung. Natürlich müssen die Kisten noch ausgepackt und verstaut werden. Aber das schaffen wir nun auch noch. Hier einige Aufnahmen, damit ihr euch einen kleinen Eindruck verschaffen könnt.

mein Umzugs-LKW - mehr ging wirklich nicht rein

der Fahrer und ich ;)

unsere aktuelle Flur-Dekoration


mache müssen arbeiten....
... und mache schauen nur zu ;)

Samstag, 10. März 2012

Lübeck - (m)eine Abrechnung

Seit rund 2 Wochen wohne ich nicht mehr in Lübeck und daher ist es Zeit für mich, die Jahre in Lübeck Revue passieren zu lassen. Was war gut - was war schlecht. Ehrlichkeit ist mir bei anderen wichtig und daher werde ich auch eine ehrliche Abrechnung zu meiner Zeit in Lübeck verfassen. Das wird sicherlich nicht jedem gefallen, aber damit müssen die Leute dann selbst klar kommen (und können gern einen ebenso ehrlichen Kommentar hinterlassen).


Als ich 1997 meine Ausbildung bei VW begann war ich noch voller Tatendrang und Stolz darauf, bei einer großen Firma wie VW arbeiten zu dürfen. Das änderte sich allerdings sehr schnell, als ich feststellte, dass Azubis dort nur verheizt werden. Als Bürokaufmann verbrachte ich mehr als 2 Jahre in Lager einer Autohauses und durfte Ersatzteile durch die Gegend tragen. Bemühungen in andere Abteilungen zu kommen, wurde abgeblockt. Erst als ich dann mit der Gewerkschaft in Kontakt trat und auf die Einhaltung meines Ausbildungsvertrags pochte, schob man mich in die Buchhaltung ab.

Dort lernte ich dann Martina kennen, die auch heute noch eine sehr gute Freundin ist. Damals war sie für meine Ausbildung zuständig und sah auch über Fehler großzügig hinweg. Hier lernte ich, dass eine Ausbildung auch Spass machen kann, wenn man vernünftige und sachkundige Mitarbeiter und Vorgesetzte hat. Nach Ende meiner Ausbildung verließ ich die Firma, aber die Freundschaft zu Martina besteht noch heute.

Nach einiger Zeit als Angestellter bei einer Tankstelle (die Bezahlung war ok, um nach der Ausbildung ein Polster anzulegen), in der die Chefin (schönen Gruß an Britta) lieber den ganzen Tag mit ihrem Freund telefoniert und täglich ihre Meinung ändert zog es mich nach Ratzeburg, wo ich als Disponent im BurgTheater KinoCenter arbeitete. Die Zeit dort war sehr schön und ich lernte viel im Umgang mi Menschen und Teams. Da fällt mir gerade ein, dass ich meine damalige Mitbürobewacherin Maike mal wieder anrufen sollte.

Premiere in Schwerin und Lübeck waren dann die nächsten Arbeitgeber. Zu Zeiten von Premiere war Vieles noch in Ordnung, was sich nach dem Börsengang änderte. Um die Bilanzen zu bereinigen, mussten Personalkosten eingespart werden und so wurden viele ServiceCenter abgestoßen und outgesorced. So wurden von heute auf morgen Mitarbeiterabos gestrichen, Stundenlöhne sollten gekürzt werden bei mehr Arbeitszeit usw. Aber als Mitarbeiter ließen wir uns nicht alles gefallen und so wurde auch mal gestreikt.




Das Arbeitsumfeld wurde dann immer schlimmer, ich wurde depressiv und 2 burn outs ließen dann nicht lange auf sich warten. Das einzige Highlight in dem Laden waren die Freunde und Kollegen, mit denen man die täglichen 8 - 9,5 Stunden dort ertragen konnte. Tisch 1 ist einfach der Beste gewesen (Lieben Gruß an Gracie, Marylin, Rüdi, Alex, Nina, Marco und Michael). Zu Beginn dachte ich mir noch, dass ein CallCenter sicher nur eine Übergangslösung ist, bis ich einen vernünftigen Job gefunden habe. Am Ende waren es dann 7 Jahre, die ich in dem Drecksladen verbracht habe. Laßt es euch sagen: Walter ist der schlechteste Arbeitgeber, den es in Lübeck gibt. Mittlerweile muss man sich sogar für seine Freizeitaktivitäten rechtfertigen.

Natürlich gabs auch in dem Unternehmen Mitarbeiter, die der Meinung waren, dass sie sich bei Vorgesetzen profilieren müssen. Da wurden Sachen erfunden und andere Mitarbeiter bespitzelt. Ein dickes fettes F*** you an die KorrEcke (Y, J und Frau W.). Ihr seit einfach nur armselig und gebracht hat es euch Nichts außer die Verachtung eurer Kollegen.

Natürlich habe ich auch hier neue Freunde gefunden (neben Tisch 1), die mich auch in meiner Zeit nach dem Absprung dort begleitet haben: Martin K. und Martina K. (nicht verheiratet ;) ). Toll euch dort kennen gelernt zu haben. We stay in contact....

Mein beruflicher Werdegang führte mich dann zurück in die Kinowelt. Leider nicht lange, aber sehr aufschlussreich. Kolleginnen, die scheinbar chronisch untervögelt sind und ihre schlechte Laune an Anderen auslassen müssen ist doch einfach nur armselig (ne Anja). Und ein Chef, der sich das auch noch gefallen läßt, wenn über ihn und seine sexuelle Ausrichtung hergezogen wird. Tja Sven, mach mal die Augen auf und steh zu deiner Person. Kollegin, oder sollte ich lieber Kollege sagen, Yvonne, die sich nur über materielles und dummes Profiliergehabe darstellen kann, sollte mal eine Therapie machen. Da steckt wohl ein Mann in einem Frauenkörper, dem auch noch Benehmen fehlt. Nicht umsonst kündigen alle Männer, die bei ihr im Büro saßen, da diese Frau nicht ertragbar ist und dem Chef war auch dieses egal, weil er nicht den Mut hat, mal den Mund aufzumachen.



Neben all dem Beruflichen gabs auch einiges Menschliches in Lübeck. Here my thoughs about some people I met:

Martina S.: seit 13 Jahre eine wahre Freundin. Und nie wieder Leber in Canada ;)
Nina H.: tolle Freundin, immer ehrlich und verrückt - das mag ich sehr an dir. LG an die ganze Familie
Rüdi: bissl verschlossen; Geld ist nicht alles im Leben - mach mehr mit deinen Freunden, dabei sein ist alles; die verpasste Zeit kommt nie wieder
Marylin: sehr nett und mit dir geht man gern durch dick und dünn
Gracie: manchmal etwas sprunghaft, aber die liebste Portugiesin, die ich kenne - Ola ;)
Marei: wer sich nur mit Lügen helfen kann, steht am Ende irgendwann alleine da
Basti: immer nett und beim Badminton eine fast nicht zu bezwingende Größe
Martin / Mario K.: ihr seit tolle Freunde und als Paar unschlagbar. Bleibt wie ihr seit
Torge: nicht jeder Freund ist eine Bedrohung für eure Beziehung. Du bist ein lieber Mensch, nur deine Eifersucht geht gar nicht.
Tom: du hast mir in der schwierigen Zeit meines Coming outs mit deinen Tipps und Ratschlägen sehr geholfen. Dafür danke ich dir sehr. Aufgrund unserer (und von mir vielleicht überbewerteten) Freundschaft habe ich in den letzten 3 Jahren eigentlich etwas Anderes erwartet als Schweigen oder das Löschen von meinen Postings in deinem Blog. Das finde ich sehr, sehr schade.
Carmen N: der wohl lustigste Mensch zum rumblödeln - wir müssen immer noch an unserem Bratwurst-Smoothie arbeiten ;)
Jenny: immer ruhig und ein angenehmer Ruhepol
Martina K.: nett, lustig und immer für Überraschungen gut
Janina/Franzi/Bianka: das einzig wahre Lübecker Trekdinner. Ihr seit Freunde, die sich nicht in den Mittelpunkt eines jeden Treffen spielen müssen. (Susi sucks)
Dräger-Badminton-Gruppe: bei euch fühlte ich mich die letzten 2 Jahre sehr gut aufgehoben - sportlich, wie auch menschlich


Falls ich jetzt jemanden vergessen habe, tuts mir leid. War nicht mit Absicht (oder ihr seit halt nicht wichtig genug für einen Kommentar ;) ) 

Dienstag, 6. März 2012

Energie-(W)ende

Bis dato hab ich in diesem Blog ja nichts Politisches geschrieben. Aber heute mache ich mal eine Ausnahme. Zusammen mit Thomas war ich heute bei der Großdemo vor dem Brandenburger Tor, zusammen mit rund 11.000 anderen Menschen, die gegen die aktuelle Wirtschaftspolitik unserer Regierung demonstrierten.




Hauptsächlich ging es um die Kürzung der Solarförderung und den damit verbundenen Einschnitt in die Solarindustrie, was am Ende auch viele Arbeitsplätze kosten wird. Der Unfall in Fukushima ist gerade ein Jahr her und der Atomausstieg bzw. eine Wende in ihrer damaligen Engeriepolitk war für die aktuelle Regierung nur widerwillig zu akzeptieren. Man hatte doch gerade die Laufzeiten vieler Atomkraftwerke in Deutschland gegen den massiven Protest der Bevölkerung verlängert und so die 4 "großen Verbündeten" in der Energie-Wirtschaft besänftigt.




Doch dann kam alles anders und schnell wurden die Laufzeitverlängerungen zurückgenommen. Die Industrie drohte mit Entschädigungsklagen, doch die Regierung ließ sich von ihrem Weg damals nicht abbringen. So setze man auf Erneuerbare Energien, hauptsächlich Solarenergie und Windkraft, und deren Ausbau auf breiter Ebene. Doch nun - scheinbar auf Druck der Energiekonzerne - werden nun die geplanten Kürzungen der Förderungen vorgezogen und nochmals verschärft.




Dagegen gingen heute bei strahlendem Sonnenschein mehrere tausend Menschen aus ganz Deutschland in Berlin auf die Strasse, weil man sich so eine Politik nicht gefallen lassen kann. Von einem Wirtschaftsminister erwarte ich eine Förderungen bzw. Unterstützung der eigenen Wirtschaft und keine Maßnahmen, die diese dann ausbremsen. Überall wird nach Wirtschaftswachstum geschrien und in einer Branche, die mehr als je zuvor bommt, versucht man nun eine Notbremse zu ziehen, damit die RWE, E.ON und Co. ihre Gewinne auch über die nächsten Jahrzehnte sichern können.



Oft hört man das Argument, dass der Ausbau er Erneuerbaren Energien Millionen gar Milliarden Euro kosten würde, bis eine flächendeckende Nutzbarkeit möglich ist. Da stellt sich mir die Frage, wieviele Milliarden DM und Euro wurden in die Atomkraft und Kohleförderung investiert und mit welchen Altlasten wir aus diesen konventionellen Energien nun umgehen müssen. Keiner möchte ein Atomkraftwerk in der Nähe seines schicken Eigenheimes haben. Keiner möchte, dass ein Castor-Transport an seinem Wohnort vorbei zieht. Keiner möchte ein Kohlekraftwerk in seinem Ort haben. 

Solar- und Windkraftanlagen sind risikofrei und hinterlassen keine Altlasten. Das sollte sich jeder mal vor Augen führen. 20% des jährlichen deutschen Stromverbrauches werden bereits durch erneuerbare Energien abgedeckt. Je mehr Solaranlagen gebaut werden, desto billiger wird der Strom für alle, wenn die Energiekonzerne endlich mal von ihrem Gewinndenken in ein Zukunftsdenken umschwenken würden. Aber Profitgeilheit steht auch bei den Energiekonzernen an erster Stelle. Was soll es sie interessieren, wo Menschen wie du und ich ihren Strom in 20 Jahren herbekommen, wenn sie doch heute einen Reibach mit dem aktuellen System machen können. Sei es schmutzig oder unmoralisch - die kümmert es nicht.



Wie sagte  Franz Alt heute so schön: "RWE hat keine eigene Sonne und das ist das Problem. Die Sonne gehört nicht RWE sondern uns allen. Die Sonne schickt uns keine Rechnung - RWE schon."



Also Herr Rösler, Herr Röttgen und Frau Merkel - gehen sie uns aus der Sonne.