Dienstag, 6. März 2012

Energie-(W)ende

Bis dato hab ich in diesem Blog ja nichts Politisches geschrieben. Aber heute mache ich mal eine Ausnahme. Zusammen mit Thomas war ich heute bei der Großdemo vor dem Brandenburger Tor, zusammen mit rund 11.000 anderen Menschen, die gegen die aktuelle Wirtschaftspolitik unserer Regierung demonstrierten.




Hauptsächlich ging es um die Kürzung der Solarförderung und den damit verbundenen Einschnitt in die Solarindustrie, was am Ende auch viele Arbeitsplätze kosten wird. Der Unfall in Fukushima ist gerade ein Jahr her und der Atomausstieg bzw. eine Wende in ihrer damaligen Engeriepolitk war für die aktuelle Regierung nur widerwillig zu akzeptieren. Man hatte doch gerade die Laufzeiten vieler Atomkraftwerke in Deutschland gegen den massiven Protest der Bevölkerung verlängert und so die 4 "großen Verbündeten" in der Energie-Wirtschaft besänftigt.




Doch dann kam alles anders und schnell wurden die Laufzeitverlängerungen zurückgenommen. Die Industrie drohte mit Entschädigungsklagen, doch die Regierung ließ sich von ihrem Weg damals nicht abbringen. So setze man auf Erneuerbare Energien, hauptsächlich Solarenergie und Windkraft, und deren Ausbau auf breiter Ebene. Doch nun - scheinbar auf Druck der Energiekonzerne - werden nun die geplanten Kürzungen der Förderungen vorgezogen und nochmals verschärft.




Dagegen gingen heute bei strahlendem Sonnenschein mehrere tausend Menschen aus ganz Deutschland in Berlin auf die Strasse, weil man sich so eine Politik nicht gefallen lassen kann. Von einem Wirtschaftsminister erwarte ich eine Förderungen bzw. Unterstützung der eigenen Wirtschaft und keine Maßnahmen, die diese dann ausbremsen. Überall wird nach Wirtschaftswachstum geschrien und in einer Branche, die mehr als je zuvor bommt, versucht man nun eine Notbremse zu ziehen, damit die RWE, E.ON und Co. ihre Gewinne auch über die nächsten Jahrzehnte sichern können.



Oft hört man das Argument, dass der Ausbau er Erneuerbaren Energien Millionen gar Milliarden Euro kosten würde, bis eine flächendeckende Nutzbarkeit möglich ist. Da stellt sich mir die Frage, wieviele Milliarden DM und Euro wurden in die Atomkraft und Kohleförderung investiert und mit welchen Altlasten wir aus diesen konventionellen Energien nun umgehen müssen. Keiner möchte ein Atomkraftwerk in der Nähe seines schicken Eigenheimes haben. Keiner möchte, dass ein Castor-Transport an seinem Wohnort vorbei zieht. Keiner möchte ein Kohlekraftwerk in seinem Ort haben. 

Solar- und Windkraftanlagen sind risikofrei und hinterlassen keine Altlasten. Das sollte sich jeder mal vor Augen führen. 20% des jährlichen deutschen Stromverbrauches werden bereits durch erneuerbare Energien abgedeckt. Je mehr Solaranlagen gebaut werden, desto billiger wird der Strom für alle, wenn die Energiekonzerne endlich mal von ihrem Gewinndenken in ein Zukunftsdenken umschwenken würden. Aber Profitgeilheit steht auch bei den Energiekonzernen an erster Stelle. Was soll es sie interessieren, wo Menschen wie du und ich ihren Strom in 20 Jahren herbekommen, wenn sie doch heute einen Reibach mit dem aktuellen System machen können. Sei es schmutzig oder unmoralisch - die kümmert es nicht.



Wie sagte  Franz Alt heute so schön: "RWE hat keine eigene Sonne und das ist das Problem. Die Sonne gehört nicht RWE sondern uns allen. Die Sonne schickt uns keine Rechnung - RWE schon."



Also Herr Rösler, Herr Röttgen und Frau Merkel - gehen sie uns aus der Sonne.

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