Samstag, 24. Mai 2014

X-Men - Zukunft ist Vergangenheit

X-Men: Zukunft ist Vergangenheit ist der mittlerweile 7. Teil der X-Men Serie im Kino, der keineswegs Abnutzungserscheinungen zeigt.

Bilder (c) Fox Deutschland

Inhalt:

Die Menschen haben die Mutanten mit ihren Sentinels genannten Superrobotern zwar nahezu ausgerottet, aber es gibt noch eine letzte Hoffnung: Logan/Wolverine (Hugh Jackman) soll mit Hilfe der Mutantenkräfte von Kitty Pryde (Ellen Page) ins Jahr 1973 zurückreisen, um dort erst die Erzfeinde Charles Xavier (James McAvoy) und Erik Lehnsherr (Michael Fassbender) wieder zusammenzubringen und dann die inzwischen auf eigene Faust agierende Raven/Mystique (Jennifer Lawrence) davon abzuhalten, einen Anschlag auf den Sentinel-Entwickler Dr. Bolivar Trask (Peter Dinklage) zu verüben – denn nur so kann verhindert werden, dass US-Präsident Nixon grünes Licht für das Roboterprogramm gibt. Aber bevor sich Logan auf die Suche nach Erik und Raven machen kann, muss er zunächst einmal Charles wieder auf Vordermann bringen. Der Professor spritzt sich nämlich seit seiner schweren Verletzung elf Jahre zuvor in Kuba regelmäßig ein von Hank/Beast (Nicholas Hoult) entwickeltes Serum und ist inzwischen ein ziemlich abgefuckter Junkie…

Bewertung:

Die für mich auffälligste Stärke vom Vorgängerfilm war die Verknüpfung der X-Men-Saga mit realen weltpolitischen Ereignissen der frühen 1960er Jahre, allen voran der schwelenden Kubakrise und dem Beinahe-Weltkriegsausbruch in der Schweinebucht. Und auch wenn Bryan Singer diesen Ansatz nicht einfach so weiterführt, lässt er die Errungenschaften des Vorgängers nicht einfach außer acht: Kennedy-Ermordung, Vietnamkrieg und Richard Nixons legendärer Kassettenrekorder sind hier nur einige Stichworte. Genauso wichtig sind daneben aber auch die alltäglichen Dinge der Handlungszeit wie Wasserbetten, Lavalampen und Nerzmäntel – Singer spielt in „Zukunft ist Vergangenheit“ gewitzt mit dem Gegensatz zwischen modernem Blockbusterkino und 70er-Jahre-Retrochic, etwa indem er zwischen seine Hollywood-Hochglanzbilder immer wieder Aufnahmen im Super-8-Stil einflicht, die Passanten zufällig von den Mutanten einfangen. Gerade im Vergleich zu diesem farbenfroh-atmosphärischen Seventies-Flair fällt das Setting der Zukunfts-Rahmenhandlung in einem tibetanischen Gebirgstempel geradezu eintönig-langweilig aus.

Bilder (c) Fox Deutschland

Auch was die Figuren angeht, ist für mich die Handlungsebene der 70er Jahre am interessantesten: Denn während es in der Zukunft letztlich nur darum geht, die Stellung zu halten, müssen Charles, Erik, Logan und Raven nicht nur mit ihren inneren Dämonen, sondern auch noch mit einem schwierigen moralischen Dilemma zurechtkommen: Sollen die Mutanten diese zweite Chance nutzen, um den Menschen einen Weg des Friedens aufzuzeigen oder stattdessen noch früher und noch härter gegen den Feind zuschlagen, um dieses Mal in dem womöglich unvermeidlichen Krieg vorteilhaftere Karten in der Hand zu halten?

Bilder (c) Fox Deutschland
Dabei verzichtet Singer darauf, die Rollen von Gut und Böse klar zu verteilen, stattdessen bleiben Charles, Erik und Raven bis zum Ende angenehm ambivalent. In der Rahmenhandlung dagegen hätte ich mir eine weitere Szene mit den einigermaßen unwahrscheinlich wieder zu besten Freunden gewordenen Professor X (Patrick Stewart) und Magneto (Ian McKellen), deren Auftritte recht knapp ausfallen, sehr gut vorstellen können.
 
Die vielen Cameos setzen für Fans nostalgisch-emotionale Ausrufezeichen, lassen den Film aber überraschenderweise auch nicht überladen wirken. Ob man zusätzlich zu den Figuren aus Original-Trilogie und Reboot aber auch noch eine ganze Busladung neuer Mutanten (darunter Omar Sy als Bishop, Adan Canto als Sunspot und Booboo Stewart als Warpath) hätte einführen müssen, darüber lässt sich zwar trefflich streiten, aber völlig sinnlos verheizt wird, meiner Meinung nach, zumindest keiner von ihnen: Sie alle dürfen ihr kleines Puzzlestückchen beitragen und sorgen vor allem in den packenden Kampfszenen mit den Sentinels für zusätzliche Abwechslung.
 
Bilder (c) Fox Deutschland

Auch die schauspielerische Leistung von Peter Dinklage ( aka Tyrion aus Game of Thrones ) hat mir sehr gut gefallen. Der neuste X-Men Film bietet den Fans des Franchise viele neue Kinomomente bekannter Mutanten mit Bishop, Quicksilver, Sunspot und Blink. I´m loving it.


Fazit:

Der Film ist etwas weitschweifiger erzählt als das Reboot und ihm fehlt ein eindeutiger Bösewicht, aber dafür ist er von einer mitreißenden und fast schon rührenden Verehrung für die Marvel-Figuren und ihre Welt durchdrungen. Die 3D Effekte kommen aufgrund der Mutantenkräfte sehr gut zur Geltung. 8,5 von 10 Punkten

Bilder (c) Fox Deutschland

Ausblick:

Bereits nach dem Abspann bekommt man einen kleinen Ausblick auf den nächsten X-Men Film namens APOCALYPSE mit dem Bösewicht En Sabah Nur zu sehen, welcher bereits 2016 in die Kinos kommen soll. Die Comicfans werden wissen, in welche Richtung sich die Handlung entwickeln wird.

Bilder (c) Fox Deutschland

Donnerstag, 22. Mai 2014

Godzilla 2014

Zusammen mit unseren Freunden Carsten und Irene trennten sich unsere Kinowege für einen Abend und so besuchten wir Godzilla und Grace von Monaco. Hier nun meine Bewertung zum Film Godzilla 2014

Inhalt:

Im Jahr 1999 erschüttert eine Katastrophe im örtlichen Kernkraftwerk die fikive japanische Großstadt Janjira. 15 Jahre später ist der Amerikaner Joe Brody (Bryan Cranston), der damals in dem Atommeiler gearbeitet und Schlimmeres verhindern konnte, noch immer auf der Suche nach Antworten. Er glaubt nicht daran, dass ein Erdbeben den Zwischenfall verursacht hat, wie es die Behörden behaupten und wittert eine großangelegte Vertuschungsaktion. Als Joes beim US-Militär beschäftigter Sohn Ford (Aaron Taylor-Johnson) nach Japan reist, um den starrsinnigen Vater zurück in die Heimat zu holen, wird er von diesem zu einem heimlichen Trip ins atomar verseuchte und rigoros abgesperrte Janjira überredet.

Bild (c) Warner Bros GmbH


Dort werden sie Zeugen, wie die Experimente des mysteriösen Ichiro Serizawa (Ken Watanabe) außer Kontrolle geraten: Ein gefangenes urzeitliches Flugmonster, das auf den Namen Muto getauft wird, kommt zu neuen Kräften und schlägt sich eine Schneise der Zerstörung in die Freiheit. Während Muto Richtung Hawaii fliegt, versucht das US-Militär die Bestie mit dem ganzen ihm zur Verfügung stehenden Waffenarsenal zu stoppen. Die Wege des Monsters kreuzen such dabei immer wieder mit denen von Ford Brody, der versucht zu seiner Frau Elle (Elizabeth Olsen) nach San Francisco zurückzukommen. Ichiro Serizawa schlägt derweil eine unkonventionelle Lösung vor: Er glaubt, dass ein anderes Monster längst die Fährte Mutos aufgenommen hat und setzt darauf, dass dieser natürliche Feind die entflohene Kreatur besiegt. Sein Name: Godzilla…

Bewertung:

Als zu Beginn der Handlung das Atomkraftwerk in der Stadt Janjira in die Luft fliegt, werden auch bei mir sofort Erinnerungen an die Katastrophe von Fukushima wach, als uns ein reales Erdbeben nachdrücklich daran erinnerte, dass jede Nutzung der Kernenergie ein großes Risiko birgt. Die Skepsis gegenüber der Atomtechnik schwingt in „Godzilla“ sehr deutlich mit: Nicht zufällig bezieht das Monster Muto seine Energie und seine zerstörerische Stärke aus der Kernkraft und wandert daher von einem Atommeiler zum anderen. Und wenn den amerikanischen Militärbefehlshabern nichts Besseres einfällt, als ausgerechnet den Einsatz einer Atombombe von gigantischer Sprengkraft gegen Muto zu planen, dann entlarvt Regisseur Edwards menschliche Überzeugung, die Kräfte von Natur und Technik kontrollieren zu können, als anmaßend.

So wird hier ausgerechnet ein Monster zur letzten Hoffnung der Menschheit: Der leicht fanatisch wirkende Ichiro Serizawa predigt von Anfang an, dass die Natur von alleine wieder ins Gleichgewicht kommt und meint damit, dass es zu einem Wesen, das alles zerstört, immer eine weitere Kreatur geben müsse, die es besiegen kann.

Von den Briten Sally Hawkins und Aaron Taylor-Johnson über den Japaner Ken Watanabe und die Französin Juliette Binoche bis hin zu Amerikanern wie David Strathairn, Bryan Cranston und Elizabeth Olsen – selten hatte ein Monster-Blockbuster eine so illustre internationale Besetzung. Wer damit allerdings auch die Hoffnung auf starke Figuren verbindet, wird leider enttäuscht.

Das große finale Aufeinandertreffen der rivalisierenden Monster ist für mich DAS Highlight des Films. Dieser Höhepunkt wird frühzeitig vorbereitet, geschickt spielt Edwards mit den Erwartungen und der Vorfreude des Publikums. So ist die erste Auseinandersetzung zwischen Godzilla und Muto nur auf dem Fernsehbildschirm im Hintergrund einer Szene zu sehen, später wird die Sicht auf einen Kampf durch ein sich schließendes Tor verdeckt. Auch beim ersten „Auftritt“  Godzillas wendet Edwards diese Strategie der Andeutungen an und zeigt uns nur eine Rückenflosse, die durchs Wasser gleitet - „Der weiße Hai“ lässt grüßen. Der Regisseur schränkt den Blick auf seinen Titelhelden immer wieder ein, lässt uns Details erhaschen. Erst als Godzilla endlich gegen Muto und dessen Gefährtin kämpft, gibt uns Edwards die Sicht auf Dauer frei – mit grandioser Wirkung: Das Kultmonster ist so gigantisch und eindrucksvoll wie noch nie.

Fazit:

„Godzilla 2014“ hat einen starken emotionalen Beginn und großartige Monster-Action im Finale, dazwischen gibt es allerdings einigen Leerlauf – nicht zuletzt wegen des Fehlens von (menschlichen) Identifikationsfiguren. 3D findet auch hier mal wieder so gut wie keine Beachtung. 7,5 von 10 Punkte.

Ausblick:

Aufgrund des sehr guten Einspielergebnisses von mehr als 200 Millionen Dollar am ersten Wochenende wurde bereits eine Fortsetzung angekündigt. **freu**

Bild (c) Warner Bros GmbH

Donnerstag, 1. Mai 2014

Ostern goes Kultur

Zu Ostern waren Thomas und ich mal wieder im Auftrag der kulturellen Weiterbildung in Berlin unterwegs. Dieses Mal besuchten wir das Computerspiele-Museum und das Planetarium. Hier die Fotos: