Mittwoch, 6. Mai 2015

AVENGERS 2 - Age of Ultron Kritik



Facts:

Genre: SciFi, Fantasy, Action
Regie: Joss Whedon
Cast: Robert Downey Jr., Chris Evans, Mark Ruffalo
Laufzeit: 142 Minuten
FSK: ab 12 Jahre
Verleih: Walt Disney Germany


(c) Walt Disney Germany

Inhalt: 

Seitdem die Terrororganisation H.Y.D.R.A. wieder präsent ist, sind die Avengers im Dauereinsatz: Regelmäßig stürmen Captain America (Chris Evans), Iron Man (Robert Downey Jr.), Thor (Chris Hemsworth), Black Widow (Scarlett Johansson), Hawkeye (Jeremy Renner) und der zum Hulk mutierende Bruce Banner (Mark Ruffalo) die Verstecke des Feindes. In Osteuropa finden sie die Festung, in der H.Y.D.R.A.-Anführer Baron von Strucker (Thomas Kretschmann) das Chitauri-Zepter samt des Infinity Stones versteckt hat, mit dem Thors Halbbruder Loki einst die Erde angriff. Die Auseinandersetzung mit den über erstaunliche Fähigkeiten verfügenden Geschwistern Quicksilver (Aaron Taylor-Johnson) und Scarlet Witch (Elizabeth Olsen) bereitet den Avengers einige Kopfschmerzen, aber dennoch tragen sie den Sieg davon – zumindest scheinbar. Iron Man alias Tony Stark vermutet in dem erbeuteten „Unendlichkeitsstein“ den Schlüssel zur Herstellung von Künstlicher Intelligenz und damit zu seinem bereits lange geplanten Friedensprogramm namens Ultron. Er experimentiert auf eigene Faust – mit unerwünschten Folgen: Die K.I. (Stimme: James Spader) erwacht zum Leben. Doch Ultron will nicht dienen, sondern herrschen und Frieden kann nach Meinung der sich schnell im gesamten Internet und in Dutzenden Roboterkörpern breitmachenden Superintelligenz nur erreicht werden, wenn die Menschheit von der Erde getilgt wird…

Bewertung:

„Avengers: Age of Ultron“ ist in erster Linie ein Action-Spektakel. Schon der Vorgänger hob sich hinsichtlich des Aufwands bei Kampfszenen deutlich von den Marvel-Einzelhelden-Filmen ab. Im zweiten Teil setzt Joss Whedon nun noch einen drauf, beginnt den Film gleich mit einer großen Actionszene rund um die Erstürmung der H.Y.D.R.A.-Festung und gönnt uns auch im weiteren Verlauf nur selten einmal eine längere Verschnaufpause. Das ist immer höchst rasant, eindrucksvoll und durchaus einfallsreich, etwa wenn Iron Man einen seiner Spezialanzüge einsetzen muss, um den außer Kontrolle geratenen Hulk zu stoppen, aber zum Genießen bleibt im filmischen Dauerfeuer kaum Zeit. So fehlt dann letztlich auch der einzelne herausragende Action-Höhepunkt, der neue Maßstäbe setzen würde. Und wenn die Helden im Finale räumlich getrennt an verschiedensten Fronten kämpfen, wirkt es gar für einen Moment so, als ob der Regisseur die Übersicht über die vielen Schauplätze und Mitwirkenden verloren hätte. Insbesondere eine gegen Filmende erwachende sehr mächtige neue Figur bleibt im großen Kampfgetümmel bisweilen merkwürdig absent.

Das von vielen Fans erhoffte Meisterwerk ist „Avengers: Age of Ultron“ so zwar nicht geworden, doch starke Unterhaltung bietet auch dieses Stelldichein der Superhelden allemal. Dafür sorgen in erster Linie einige neue sowie bisher eher stiefmütterlich behandelte Figuren, denen emotional mitreißende Momente gegönnt werden. Nachdem selbst Darsteller Jeremy Renner („The Hurt Locker“) öffentlich Kritik am Umgang mit seiner Rolle Hawkeye in „The Avengers“ geübt hatte, ist Whedon sichtlich bemüht, dem Bogenschützen nun Gerechtigkeit widerfahren zu lassen. Er hebt Hawkeyes Bedeutung für das Team hervor und gibt der Figur mit einer geschickt eingebauten Familiengeschichte neue Tiefe. Auch der persönliche Hintergrund von Black Widow wird in „Avengers 2: Age of Ultron“ endlich genauer beleuchtet. Das ist im Übrigen so gut gelungen, dass sich die Macher eines eventuell kommenden Solofilms gar nicht mehr groß mit der Ursprungsgeschichte aufhalten müssen. Mit Scarlet Witch, die von der beeindruckenden Elizabeth Olsen („Martha Marcy May Marlene“) facettenreich verkörpert wird, feiert zudem eine zweite starke Frauenfigur ihre Franchise-Premiere. Die traumatisierte und nur schwer Vertrauen fassende Kämpfernatur mit ihren Manipulationsfähigkeiten ist ein Gewinn für das „Avengers“-Kinouniversum. Olsens „Godzilla“-Co-Star Aaron Taylor-Johnson und sein Quicksilver bleiben dagegen abgesehen von einigen Action-Momenten eher blass. Er ist nur ein nötiges Anhängsel, um die Figur von Scarlet Witch auszugestalten.

Mir selbst wirkt die Handlung bzw. die einzelenen Szenen teilweise zu stark aneinander gewürfelt. Die stark verkürzte Szene mit Thor im Bad der Erkenntnis wurde soweit gekürzt, dass sie im Film gar keinen Sinn mehr macht. Der Reduzierung von ursprünglich 194 auf 142 Minuten macht deutlich, dass mehr oft besser ist als weniger.

Fazit:

„Avengers: Age of Ultron“ ist ein gutes Superhelden-Spektakel, aus dem trotzdem vor allem die ruhigeren, emotionaleren Momente und Charakterentwicklungen hervorstechen. Der Film bleibt meiner Meinung nach hinter Teil 1 und vielen Marvel Einzelfilmen, wie Cap. America 2 und Iron Man 3 zurück. 7 von 10 Punkte.

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