Donnerstag, 16. Dezember 2010

Winterliches Dresden

Weihnachtsmärkte gibt es in fast jeder Stadt. Wenn man einige gesehen hat, kennt man sie doch alle - immer die gleichen Essens- und Glühweinstände, kaum was Neues oder Originelles. Und an jeder Ecke wird der kommerzielle Sinn des Weihnachtsfestes deutlich. Vor einigen Jahren war ich mit Freunden auf dem Nürnberger Weihnachtsmarkt und war damals mehr als positiv überrascht, dass es doch noch einen traditionellen Weihnachtsmarkt in Deutschland gibt.



Vor einiger Zeit erzählte mir mein Schatz, dass der Dresdner Striezelmarkt als schöner wie auch traditioneller Weihnachtsmarkt bekannt ist. Daher stand unser Entschluss recht schnell fest, dieses Jahr nach Dresden zu fahren und dem weihnachtlichen Getue beizuwohnen. Bereits auf unserer Bahnfahrt gen Südosten nahm das winterliche Wetter und die Schneemassen immer mehr zu und verstärkten das weihnachtliche Gefühl um ein Vielfaches.



In Dresden angekommen, kämpften wir uns durch den einsetzenden Schneesturm zum Hotel, um von dort nach einer kleinen Verschnaufpause in Richtung Dresdner Altstadt zu starten. Bereits vor dem eigentlichen Weihnachtsmarkt trafen wir auf die ersten mit Schnee bedeckten Buden und gönnten uns erstmal ein Brötchen mit gegrilltem norwegischem Lachs und eine Tasse Glög. Der Glög wärmte uns von innen, da uns der Winter von aussen mit seinen Minus 8 Grad stark zusetzte. 



Der eigentliche Markt übertraf alle meine Erwartungen - viele handwerkliche Buden und Stände, eine Stollenbäckerei und ein Wichtelhaus. Ab und an gönnten wir uns ein heißes Getränk, wie weißen Kakao oder Bioglühwein, schlenderten von Stand zu Stand und sahen den Bäckern beim Stollenbacken zu. Ab und an begegneten wir singenden Gauklern und Schmieden, die ihre Kunst der Allgemeinheit präsentierten. Für das leibliche Wohl sorgten Rahmbrote sowie Rosinen- und Marzipanstollen.


Nach einigen Stunden auf dem Weihnachtsmarkt verbrachten wir den Rest des Abends im Feldschlössen-Stammhaus, einer Brauerei. Das denkmalgeschützte Maschinenhaus ist das letzte noch erhalten gebliebene Gebäude der einstigen "Aktienbrauerei zum Feldschlößchen", die im Jahre 1858 gegründet wurde. Wir wärmten unsere kalten Knochen mit einer Schwammespaltensuppe sowie einer sächsischen Kartoffelsuppe auf, bevor es auf dem Weg zum Hotel eine erneute Schneeballschlacht gab.




Nach einem ausgiebigen Frühstück wurde ich von meinem Schatz ins Dresdner Asisi Panometer eingeladen. Es sind die berühmten Dresdner Veduten des Malers Bernardo Bellotto, auch Canaletto genannt, die den Berliner Künstler Yadegar Asisi zu seinem 360°-Panorama der Elbestadt inspiriert haben. Und so konnten wir eine faszinierende visuelle Zeitreise unternehmen – nach Dresden mitten hinein in einen sonnigen Augusttag des Jahres 1756. Das in einem Gasometer beeindruckende 3D auf einer 2D Leinwand darstellte Erlebnis kann ich jedem Dresdenbesucher nur empfehlen.




Wir kämpften uns durchs winterliche Dresden zurück in die Altstadt, um die Frauenkirche zu Dresden zu besichtigen. Viel beschrieben, legendenumwoben, weltbekannt. Man nannte sie schon einen „Trotzkopf“, den „protestantischen Petersdom“ oder die „Feste Burg“. Nicht umsonst steht vor ihr Martin Luther - als Denkmal zur Erinnerung an die Zeit der Reformation. Die Frauenkirche zu Dresden ist Symbol der Stadtgeschichte, sichtbarer Mittelpunkt Dresdens und zugleich Zeichen bürgerlicher Kultur der ehemaligen Residenz- und heutigen Landeshauptstadt.




Dem Aufstieg auf den 95 Meter hohen Kirch- und Aussichtsturm folgte eine wunderschöne Aussicht über Dresden, der Alt- und Neustadt bei winterlich kalten Temperaturen. Für den Abstieg nutzten wir den Fahrstuhl und unser Weg führte uns als nächstes zu den Brühlschen Terrassen. Diese sind ein architektonisches Ensemble und eine touristische Sehenswürdigkeit in Dresden. Sie liegt im Stadtzentrum in der Altstadt und erstreckt sich über etwa 500 Meter entlang der Elbe zwischen der Augustusbrücke und der Carolabrücke. Die Brühlsche Terrasse wird auch als Balkon Europas bezeichnet. Der Eintritt in bzw. auf die Terrasse gestaltete sich aufgrund der vereisten Treppe und der folgenden Schneemassen etwas schwierig, aber nicht unmöglich.


Zum Mittag gabs eine Gänsekeule mit Rotkohl und Knödel, bevor wir ein letztes Mal über den Striezelmarkt wanderten. Dabei nahmen wir natürlich auch noch 3 Geocaches mit, welche recht leicht zu finden waren. Nach dem Kauf einiger Souvenirs ging es dann mit der Bahn zurück nach Berlin. Damit ging ein wunderschöner Ausflug mit meinem Schatz zu Ende und der Besuch des Striezelmarktes bleibt sicherlich noch lange in freudiger Erinnerung.

1 Kommentar:

  1. Buuutzermockel! Das war ein traumhaft schöner Vorweihnachtsausflug mit dir! Ich liebe dich, DEINER :-*

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