Sonntag, 1. November 2009

Marathon-Mann

Das ich beim Lübecker Stadtmarathon mitlaufe, war eine eher spontane Entscheidung. Eine Kollegin fragte mich, ob ich nicht Interesse an der Teilnahme hätte und ohne lange zu zögern, sagte ich zu.


Wirklich laufen war ich aber noch nie, außer im Fitness-Studio auf dem Laufband. Zusätzliche Bewegung bekomme ich einmal die Woche beim Badminton und beim täglichen Treppensteigen in den vierten Stock ;).


Aufgrund der Prüfungsvorbereitungen waren auch in diesen Wochen keine Trainingseinheiten möglich, da das Lernen mich bis spät in die Nacht beschäftigte. Erst eine Woche vor dem Marathon begann ich im Berliner Tiergarten mit dem Lauftraining.


Am 25. Oktober 2009 war es dann soweit – um 10 Uhr trafen wir uns in der Nähe des Marathonstartpunktes, um den Start des Marathons und des Halbmarathons zu beklatschen. Unser Marathon startete pünktlich um 11.30 Uhr und für unser leicht geschwächtes Team konnten wir einen Ersatzläufer der Deutschen Bank an Land ziehen.


Unser Team schlug sich wacker und als 5ter Läufer ging ich dann ins Rennen. Der Beginn der Strecke führte durch die Lübecker Innenstadt hinaus auf die Stadtautobahn Richtung Travemünde, wo sich dann auch der Wendepunkt befand. Ausgestattet mit Musik und genügend Kaugummis machte ich mich auf den Weg, mich nicht überholen zu lassen. Zusätzlich wollte ich nicht als Letzter ins Ziel kommen.



Bereits kurz vor einem Start kam die Sonne raus und machte die Strecke etwas erträglicher. Besonders die Menschen am Straßenrand, die jeden Läufer anfeuerten, gaben auch mir einigen Auftrieb, nachdem meine Akkus bereits beim Wendepunkt fast leer waren.


Wieder in der Innenstadt angekommen, erkannte ich 2 Freundinnen aus meiner Badmintongruppe am Straßenrand, was mir für die letzten 500 Meter nochmal Auftrieb gab. Geblendet von der Sonne ging es den letzten Anstieg zum Ziel empor und unter Anfeuerungsrufen übergab ich meinen Staffelstab an meine Nachläuferin.



Besonders das Einlaufen ins Ziel unter den Anfeuerungen der vielen Zuschauer ist ein wirklich tolles Gefühl. Selbst wenn der Körper nicht mehr kann, wird man hier förmlich ins Ziel getragen und an Stehenbleiben bzw. Aufgeben wird kein Gedanke mehr verschwendet.


Mit unserem letzten Läufer liefen wir dann gemeinsam die Zielgerade entlang und gemeinschaftlich ins Ziel. Von 100 gestarteten Teams kamen wir als 98te mit einer Gesamtzeit von 4 Stunden, 19 Minuten und 50 Sekunden ins Ziel. Das beste Team war bereits 2 Stunden vorher ins Ziel eingelaufen, aber das war uns nicht wichtig. Für uns stand Spaß und die gemeinschaftliche Unternehmung an erster Stelle. Unser erklärtes Ziel, nicht Letzte zu werden, hatten wir erreicht und damit waren alle glücklich und zufrieden.


Hier noch einige Zahlen zu meinem ersten Marathon:

- 20.000 Zuschauer

- 10.500 Power-Riegel

- 10.000 Meter Absperrband

- 3000 Bananen

- 2336 Läufer, die ins Ziel gekommen sind

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