Montag, 25. Februar 2013

OSCAR´s 2013 - Les Misérables

Nur einen Tag vor der OSCAR Verleihung habe ich zusammen mit Thomas und Anke die Zeit gefunden, die Musical-Verfilmung Les Misérable mit Starbesetzung anzuschauen.


Sträfling Jean Valjean (Hugh Jackman) saß beinahe 20 Jahre als 'Gefangener 24601' im Gefängnis, weil er Brot für seine hungernde Familie stahl. Als er auf Bewährung freigelassen wird, möchte er ein neues Leben beginnen. Dazu muss er jedoch erst einmal dem Griff des unerbittlichen Inspektors Javert (Russell Crowe) entgehen, der ihm stets auf den Fersen ist und nur auf einen Fehltritt Valjeans lauert. Auch seine Umwelt begegnet ihm wegen seiner Verfehlung und der Inhaftierung feindselig. Um die Vergangenheit endgültig hinter sich zu lassen, verstößt Valjean gegen seine Bewährungsauflagen: Er taucht unter und nimmt eine neue Identität an. Doch Javert ist weiterhin hinter ihm her und als sich Valjean in die in ärmlichen Verhältnissen lebende Fantine (Anne Hathaway) verliebt, kommt es zu einer tragischen Wendung... 


Während der wiederholte Einsatz des Randlinien verzerrenden Fischaugen-Objektivs für Weitwinkelaufnahmen von Gebäuden und Innenräumen allmählich wie eine etwas aufdringliche Marotte des Regisseurs wirkt, macht sich Hoopers ungewöhnliche Entscheidung, den Gesang live beim Drehen aufzunehmen, bezahlt. Was hier an musikalischer Perfektion verloren gehen mag, wird durch zusätzliche schauspielerische Nuancen mehr als ausgeglichen. Das zeigt sich insbesondere bei den beiden männlichen Hauptdarstellern Hugh Jackman („X-Men", „The Prestige") und Russell Crowe („Insider", „A Beautiful Mind").

Der musicalerfahrene „Wolverine"-Darsteller lässt die Anstrengung, die der Kampf Valjeans gegen Resignation und Rückschläge kostet, hör- und sichtbar werden und der im Vergleich zu seinen Mitstreitern weniger stimmgewaltige Ex-„Gladiator" macht aus der scheinbaren Not geradezu eine Tugend. Mit seinem durchaus wohlklingenden Bariton verleiht Crowe Javert bei aller Starrköpfigkeit einen Hauch Traurigkeit und sein abschließendes gesungenes Selbstgespräch wird zu einem tragischen Manifest bestürzender Einsicht. Javerts düstere Abschiedsszene gehört auch visuell zu den Höhepunkten des Films, die Einsamkeit des Fanatikers, dessen Weltbild in Stücke gebrochen ist, wird durch das gigantische Dekor und den schwarzen Himmel wirkungsvoll unterstrichen.

Fazit: Tom Hoopers Non-Stop-Musical „Les Misérables" ist eine gesanglich gute und darstellerisch mehr als beachtliche Verfilmung des Bühnenerfolgs. Der Sprechgesang kommt der Erzählweise des Filmes und den gesanglichen Leistungen der Schauspieler sehr zu gute und so gebe ich dem Film bzw. der Musicalverfilmung 8 von 10 Punkte sowie Anne Hathaway den OSCAR für die beste Nebendarstellerin.  

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