Sonntag, 10. Februar 2013

OSCAR´s 2013 - Zero Dark Thirty

Mein mittlerweiler 5ter OSCAR Film 2013 - ZERO DARK THIRTY.


Auslöser der fieberhaften Jagd nach Bin Laden - betitelt mit Operation Neptun's Spear und ausgeführt von einer im Kern scheinbar kleinen CIA-Crew und einem Navy SEALs-Team - ist der 11. September 2001. Wie sah diese Jagd nun aus, glaubt man der Darstellung in Zero Dark Thirty, was soviel bedeutet wie "30 Minuten nach Mitternacht"?

Nach einer kurzen, erfreulich dezent gehaltenen Szene des Anschlags springen wir zwei Jahre später in ein Verhör eines Gefangenen in einem geheimen pakistanischen Gefängnis. Dem Verhör wohnt auch die junge CIA-Agentin Maya (Jessica Chastain) bei, der der Ruf einer knallharten Ermittlerin vorauseilt. Der Gefangene will natürlich nichts bezüglich seiner Kontakte zu Bin Laden verraten und wird daher von Agent Dan (Jason Clarke) über mehrere Tage gefoltert. Trotz ihres Rufs macht Maya das Zusehen bei diversen Foltertechniken anfangs doch etwas zu schaffen, auf diese Weise dennoch herausgepresste Informationen beruhigen jedoch schnell ihren mulmigen Magen.



Der Gefangene gibt den Namen eines Boten preis, der Nachrichten von Bin Laden zu anderen engen Kontakten Bin Ladens überbringt und umgekehrt: Abu Ahmed (Tushaar Mehra). Über das Aufspüren des Boten hofft nun die CIA-Crew, auch an Bin Laden heranzukommen. In diesem Sinne ist Zero Dark Thirty eher die langjährige Jagd nach diesem Boten, denn nachdem dieser schließlich gefunden wird, ist Bin Ladens Anwesen im pakistanischen Abbottabad vergleichsweise schnell ermittelt...

Visuell und dramaturgisch hat der Film zwar dokumentarische Züge und es wird auch gesagt, dieser basiere auf Tatsachenberichten der CIA. Der Zuschauer kann aber nicht unterscheiden, was in dem von Kritikern zum Teil als Meisterwerk hochgejubelten Film Tatsache und was Fiktion ist - denn ein Zuschauer bekommt die Tatsachenberichte der CIA sicher nicht zu Gesicht.


Ich hatte bei Zero Dark Thirty eher das Gefühl, eine kritische Dokumentation anzuschauen, die Bigelow versucht hat, als Kinofilm aufzubereiten. So erwartet man aber den spannenden Ermittlungen einer als Hauptfigur präsentierten CIA-Agentin zu folgen. Jessica Chastain macht ihre Sache dabei gut und ihre sich steigernde Besessenheit, Bin Laden zu finden und zunehmende Härte bei dieser Jagd, kauft man ihr ab, gut ist auch ihr gestresster Zustand mit Übermüdung und immer kränklicherem Aussehen zu verfolgen.

Zero Dark Thirty springt zwischen den verschiedenen Ermittlungsorten zu rasch hin und her, präsentiert zu viele Nebenfiguren neben den Hauptfiguren Maya und ihrem engsten Kompagnon Dan. Auch Jason Clarke, mit dem Chastain schon in Lawless zusammen vor der Kamera stand, überzeugt in seiner Rolle als Dan. Mit der spannendste Teil ist ein Treffen eines Überläufers, das gehörig schiefläuft. Bigelow versucht auch, etwas Emotionalität in das Geschehen zu bringen, indem Maya sich mit Kollegin Jessica (Jennifer Ehle) anfreundet, doch sind die Szenen mit den beiden zu kurz und oberflächlich, der Zuschauer bleibt die meiste Zeit des Films eher außenstehender Beobachter denn mitfühlender Zuschauer.


Zero Dark Thirty ist für mich eine gute Mischung aus Dokumentar- und spannendem Kinofilm, der es schafft, Spannung zu erzeugen und den Zuschauer emotional zu berühren. Allein die Folterszenen zu Beginn des Filmes waren nicht so mein Fall, aber da musste ich durch. Die Suche wird spannend und nachvollziehbar darstellt und am Ende mit dem Zugriff auf Bin Laden aufgelöst und der Zuschauer aus einer 2,5 stündigen Anspannung erlöst. Dafür gibts von mir 8 von 10 explosive Punkte.

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