Freitag, 6. Februar 2009

Only time will tell

Oft sucht man nach Parallelen, wenn man in einer Krise steckt. Meine aktuelle Situation lässt sich am besten mit dem Song "Allein, Allein" von Polarkreis 18 beschreiben. Da heißt es "We look into faces and wait for a sign" - auf dieses Zeichen wartete ich letztes Wochenende von einem Freund vergebens. Nach einem Streit der eigentlich nur durch unterschiedliche Erwartungen entstanden ist, herrscht jetzt Funkstille.

Linkin Park´s "I'm strong on the surface - Not all the way through - I've never been perfect - But neither have you" spiegelt genau meine aktuellen Gedanken über mein Inneres wieder. Gerade nachdem ich meine Schwächen erkannt habe, fällt es mir umso schwerer, die Aussprache mit meinen Freunden zu suchen.

Im gleichen Song heißt es später "When my time comes - Forget the wrong that ive done - Help me leave behind some...". Wann diese Zeit für mich gekommen ist, kann ich aktuell nicht abschätzen. Ich hab von meinen Freunden eine Auszeit genommen und muss nun selbst herausfinden, ob und wie ich meinen Platz in der Gruppe finden kann.

Die Auszeit musste ich nehmen, um mir und meinen Freunden einfach die Möglichkeit zu geben, über die ganze Sache nachzudenken, ohne das tiefere Wunden entstehen. Ansonsten ergibt ein Wort das andere und am Ende gibt es kein zurück mehr, wie es im Song "Aloha from hell" mit "But I just wanna walk away... 'Cause if I stay I'm gonna end up hurting you..." besungen wird.

Die Zeilen "Vielleicht haben wir uns überschätzt - Gehofft, dass aus den Differenzen Liebe wächst - Doch ich weiß nicht ob das reicht - Wieviel Zeit uns noch bleibt - Es kommt wie es kommen muss - Doch wenn es sein muss, kämpf ich bis zum Schluss " von Curse und Silbermond geben mir die Hoffnung, dass es eines nicht all zu fernen Tages doch die Möglichkeit einer Aussprache gibt.

Seit 4 Tagen habe ich keinen Kontakt mehr zu meinem alten Freundeskreis und es fällt mir so schwer, keinen Kontakt herzustellen. Auf der anderen Seite wollte ich die Auszeit und suche nach Antworten auf Fragen wie "Passe ich überhaupt noch in die Gruppe?" und "Sind sie ohne mich nicht besser dran?". Antworten habe ich noch keine gefunden.

Oft kamen mir Gedanken "Ich frag mich ständig, was ich ändern kann und änder' dann - selbst Dinge die mir gut gefallen, einzig um dir zu gefallen". Jeder Mensch hat Eigenschaften, die nicht immer auf Zuneigung stoßen. Doch frage ich mich, wenn ich mich für andere ändern muss, bin das dann noch ich? Bleibe ich mir damit treu oder verbiege ich mich nur für andere? Wer bin dann ich, wenn ich nicht so akzeptiert werde, wie ich bin?

Natürlich wird mal ein Leben lang von äußeren Faktoren beeinflusst. Viele meiner Charakterschwächen wie Ungeduld, Rechthaberei und meinen Streitwillen hab ich von meiner Mutter übernommen und diese konsequent ausgebaut. Es ist einfach zu sagen, daran ist meine Mutter Schuld. Aber Liebe hab ich nie viel bekommen, es war immer mehr ein freundschaftliches Verhältnis. Als Kind wurde ich mit Teppichklopfer und Holzkochlöffeln geschlagen und Einsicht über ihr Fehlverhalten hatte meine Mutter nie. Wenn es einen Streit gab, egal wer was falsch gemacht hatte, musste ich mich entschuldigen. Das ist das, was mich in meiner Kindheit geprägt hat und was meine Freunde heute teilweise im Umgang mit mir zu spüren bekommen.

Seit dem letzten Streit mit meiner Mom im August 2007 kamen von ihr nur noch Beschimpfungen und Drohungen. Es folgten Beleidigungen wie "du dummes Stück Scheiße" oder "fette Sau" bis hin zu Drohungen, mich anzuzeigen. Kurz vor Weihnachten 2007 kamen mir das erste Mal in meinem Leben Selbstmordgedanken. Oft ertappte ich mich bei dem Gedanken, wie es wäre, das Auto einfach in den Gegenverkehr oder gegen einen Baum zu lenken.

Zum Glück waren meine Freunde für mich da und die Gedanken verflogen wieder. Daher weiß ich genau, was ich an meinen Freunden habe und diese Auszeit fällt mir umso schwerer.

Passend zum Abschluss fällt mir der Song "Only time will tell" von Etta James sein.

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